Realitätsnahe Übungen im Brandcontainer
Im Juli fand in Blaufelden die jährliche Übung mit dem „Brandcontainer“ statt. An drei aufeinanderfolgenden Samstagen kamen Feuerwehren aus dem gesamten Landkreis zum Feuerwehrmagazin Blaufelden, um sich intensiv fortzubilden und einsatzrelevante Abläufe unter realitätsnahen Bedingungen zu trainieren. Der Übungstag begann mit einer theoretischen Unterweisung, bei der wichtige Grundlagen vermittelt wurden: die Dienstvorschrift zum Atemschutzeinsatz, Einsatzstellenhygiene, das korrekte Anlegen des Pressluftatmers, sowie Einsatzgrundsätze und der Ablauf im Brandcontainer.
Anschließend ging es in die Praxis: Beim Strahlrohrtraining trainierten die Teilnehmenden verschiedene Löschtechniken. Ein weiterer Schwerpunkt war das richtige Vorgehen bei der Türöffnung zu einem Brandraum. Dabei wurde geübt, wie durch 3 kurze Türöffnungen mit gezielten Wasserstößen das gefährliche Luftgemisch im Rauminneren heruntergekühlt wird. Durch sofortiges Wiederschließen der Tür wird ein unkontrollierter Sauerstoffeintrag verhindert.
Beim eigentlichen Durchgang im Brandcontainer begibt sich ein Trupp aus zwei Kameraden gemeinsam mit einem Ausbilder, der für die Sicherheit während des Einsatzes zuständig ist, in den Container. Es werden zwei Szenarien trainiert: Im ersten Szenario entsteht ein Zimmerbrand durch einen brennenden Elektroschaltschrank. Im zweiten Szenario müssen die Teilnehmenden vom Containerdach „in einen brennenden Keller“ vordringen. Dabei gilt es, unter großer Hitze über eine heiße Treppe in den unteren Bereich zu gelangen, um dort unter möglichst sparsamer Wassernutzung einen Gasschieber zu schließen – eine realistische und anspruchsvolle Übung, die höchste Konzentration erfordert.
Ein besonderes Highlight dieser Übung ist die Simulation eines sogenannten „Flash-Overs“. Dabei handelt es sich um eine schlagartige Durchzündung von Rauchgasen in einem geschlossenen Raum. Wenn der Brandrauch aufgrund fehlender Belüftung nicht entweichen kann, staut er sich unter der Decke. Die starke Wärmestrahlung lässt alle brennbaren Gegenstände im Raum Gase abgeben (Pyrolyse). Ab einer bestimmten Temperatur oder Gasdichte entzünden sich diese Gase plötzlich – auch ohne Zündquelle – was die Temperatur im Raum schlagartig auf bis zu 1.000 °C ansteigen lässt. Diese extreme Situation zu erleben und richtig darauf zu reagieren, ist ein wichtiger Bestandteil der Ausbildung im Brandcontainer.





















