Hauptversammlung: „Technik, Training, Teamgeist: Feuerwehr zieht erfolgreiche Jahresbilanz“
Am vergangenen Freitagabend fand die Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Blaufelden in der Lötholzhalle in Wiesenbach statt. Der Abend war geprägt von einem Rückblick auf das vergangene Jahr, Ehrungen verdienter Mitglieder und einem Ausblick auf die bevorstehenden Herausforderungen. Kommandant Rolf Deeg begrüßte die zahlreich erschienenen Ehrengäste und die Mitglieder der Altersabteilung, der Jugendfeuerwehr und aktive Kameradinnen und Kameraden. In seinem Jahresbericht ließ Kommandant Deeg die Ereignisse des Jahres 2024 Revue passieren. Insgesamt wurden die insgesamt 175 Kameradinnen und Kameraden zu 50 Einsätzen gerufen – 10 Einsätze mehr im Vergleich zum Vorjahr. Darunter befanden sich 6 Brandeinsätze, 18 Hochwassereinsätze, 13 Brandmeldeanlagen, 9 technische Hilfeleistungen sowie 4 sonstige Einsätze.
Besonders herausfordernd war das Wochenende vom 01./02. Juni, als heftige Regenfälle innerhalb kürzester Zeit zu Überschwemmungen in mehreren Ortsteilen führten. Dank des schnellen Einsatzes der Feuerwehr konnten zahlreiche Keller leergepumpt sowie eine Person aus dem Wasser gerettet werden. Kommandant Deeg lobte dabei die reibungslose Zusammenarbeit mit dem Bauhof und den Mitarbeitern der Kläranlage. Ein positives Ereignis hob Kommandant Deeg besonders hervor: Im Juli bemerkten drei Jugendliche ein Feuer auf einem Getreidefeld und alarmierten sofort die Einsatzkräfte. Zwei von ihnen, Mitglieder der Jugendfeuerwehr, hatten sogar erste Löschmaßnahmen eingeleitet, wodurch eine größere Ausbreitung verhindert wurde. Dieses Beispiel verdeutlichte die Bedeutung der Jugendfeuerwehr als wichtiger Teil der Nachwuchsarbeit. Neben den Einsätzen standen im Jahr 2024 auch zahlreiche Übungen im Vordergrund. Highlights waren unter anderem eine Waldbrandübung mit neuen Löschtechniken mit der Nachbarwehr aus Gerabronn, Großübungen beim Schloss Langenburg und bei der Firma Schneider & Sohn sowie die Hauptübung in der alten Brauerei in Raboldshausen mit Fokus auf Atemschutz und lange Wasserstrecken. Ergänzt durch einen Vortrag der Rettungshundestaffel und regelmäßige Weiterbildungen, wurde die Leistungsfähigkeit der Feuerwehr weiter gestärkt.
Auch Beschaffungen und Modernisierungen kamen im vergangenen Jahr nicht zu kurz. Mit der Einführung des Digitalfunks ist die Kommunikation innerhalb der Feuerwehr und mit anderen Rettungsorganisationen auf den neuesten Stand gebracht worden. Die größte Investition stellte die Anschaffung eines neuen Löschfahrzeugs LF10 für die Abteilung Wiesenbach dar, das mit modernster Technik ausgestattet ist. Ein weiterer wichtiger Schritt sind die geplanten Beschaffungen eines Gerätewagens Logistik mit 2000 Meter Schlauch sowie ein Gerätewagen Katastrophenschutz. Kommandant Deeg betonte, dass diese Investitionen nicht nur der Sicherheit der Bevölkerung dienen, sondern auch den Einsatzkräften die Arbeit erleichtern und ihre Sicherheit erhöhen.
Der stellvertretende Jugendfeuerwehrwart Max Schmieg konnte mit Stolz vermelden, dass sich die Mitgliederzahl auf nun 32 Jugendliche erhöht hat. Die Altersspanne reicht von 8-17 Jahren, das Durchschnittsalter liegt bei 12,7 Jahren. Schmieg berichtete über zahlreiche Ausflüge und Übungen, die 2024 durchgeführt wurden. Darunter dem Berufsfeuerwehrtag, bei der die Jugendlichen realistische Einsatzszenarien meisterten. Weitere Highlights waren der Ausflug zur Feuerwehrerlebniswelt Augsburg, der Walter Klenk Pokal oder das Kreisjugendzeltlager, bei dem die Blaufelder Jugendfeuerwehr überragend den ersten Platz bei der Lagerolympiade belegte. Max Schmieg bedankte sich bei den Betreuern und Helfern, die ihre Freizeit für die Nachwuchsarbeit opfern. Gleichzeitig rief er dazu auf, weiterhin in die Jugendarbeit zu investieren, um langfristig genügend Nachwuchskräfte für die Feuerwehr zu sichern.
Den Bericht der Altersabteilung übernahm in Vertretung Kommandant Deeg. Er berichtete, dass die Abteilung mit ihren 32 Mitgliedern ein aktiver Teil der Feuerwehrgemeinschaft ist. Ein Höhepunkt des Jahres war der gemeinsame Ausflug mit den Alterskameraden aus Langenburg und Gerabronn. Ziel war das Werk der Firma Setra Omnibusse in Neu-Ulm, gefolgt von einem Besuch des Wasserwerks des Zweckverbands Landeswasserversorgung. Nach spannenden und interessanten Werksführungen klang der Tag bei einem gemeinsamen Abendessen in Schnelldorf aus.
Bürgermeister Michael Dieterich, dankte zu Beginn seines Grußwortes Kommandant Deeg, allen Feuerwehrangehörigen und seinem Rathaus-Team für die geleistete Arbeit und dem Engagement im vergangenen Jahr. Er würdigte die herausragenden Leistungen der Freiwilligen Feuerwehr Blaufelden im Jahr 2024, die mit hoher Einsatzbereitschaft und Professionalität bewältigt wurden. Besonders hob er die Fluchtnacht im Juni hervor, die von gegenseitigem Vertrauen und einem vorbildlichen Teamgeist geprägt war, sowie die Unterstützung durch den Bauhof und den Klärwärtern, die mit großer Verlässlichkeit über ihre Aufgaben hinaus aktiv wurden. Ein besonderes Augenmerk legte er auf das unermüdliche Engagement der Feuerwehrkameradinnen und -kameraden, die nicht nur ihre Freizeit, sondern auch ihre Arbeitszeit für das Wohl der Gemeinde opfern. Er betonte die Bedeutung der Ausrüstung und Ausstattung der Feuerwehr für die Sicherheit der Bevölkerung und appellierte dafür, dieses Ehrenamt weiterhin zu unterstützen, um den ländlichen Raum sicher und lebenswert zu erhalten. Besonders die Finanzierung der Sicherheitsausstattung, von der Ausrüstung bis hin zu neuen Fahrzeugen und Feuerwehrgebäuden, müsse eine Priorität bleiben.
Kreisbrandmeister Joachim Wagner betonte in seinem Grußwort die zunehmenden Herausforderungen durch globale Krisen wie die Flüchtlingskrise, die Pandemie, den Krieg in Europa und die Klimakrise. In diesem Kontext unterstrich er die Wichtigkeit der Zusammenarbeit aller Organisationen der Gefahrenabwehr und appellierte an die politischen Entscheidungsträger, die erforderliche Unterstützung für den Katastrophenschutz zu gewährleisten. Einen besonderen Fokus legte er auf die Jugendarbeit, die einen entscheidenden Beitrag zur Nachwuchssicherung leistet und in schwierigen Zeiten eine hohe soziale Verantwortung übernimmt. Er würdigte die positive Entwicklung der Mitgliederzahlen der Feuerwehr im Landkreis, trotz demografischer Veränderungen, und hob die Bedeutung neuer Fördermaßnahmen und Ausstattungsrichtlinien hervor, um die Sicherheitsstandards zu gewährleisten. Des Weiteren ging Kreisbrandmeister Wagner auf die aktuellen Entwicklungen und Beschaffungsmaßnahmen ein, wie den Ausbau von Digitalfunk und die Einführung des Alamos-Systems, das die Feuerwehrarbeit durch Digitalisierung optimiert. Abschließend erinnerte er an die verheerenden Starkregenereignisse der letzten Jahre und forderte eine bessere Vorbereitung auf zukünftige Katastrophen. Er dankte der Feuerwehr Blaufelden und der Gemeindeverwaltung für die ausgezeichnete Zusammenarbeit und betonte die Bedeutung der ehrenamtlichen Arbeit, die dazu beiträgt, die vielfältigen Aufgaben im Katastrophenschutz zu bewältigen.
Mit dem Ehrenzeichen in Bronze zeichnete Kreisbrandmeister Joachim Wagner 5 Feuerwehrkameraden in der Jahreshauptversammlung aus. Seit 15 Jahren verrichten Rainer Hahn, Christoph Henninger, Phillipp Kreuzer, Michael Müller und Michael Östereicher ihren Dienst bei der Feuerwehr. Hierfür erhielten sie das Feuerwehr-Ehrenzeichen in Bronze. Bürgermeister Dieterich überreichte als Zeichen des Dankes ein Weinpräsent.
Mit dem Ehrenzeichen in Silber für 25 Jahre Dienstzeit in der Feuerwehr zeichnete Kreisbrandmeister Joachim Wagner Jörg Deeg, Tobias Hinterlang, Andreas Utz, Harald Weidmann und Hannes Wirsching aus. Bürgermeister Dieterich überreichte als Zeichen des Dankes und der Anerkennung ein Weinpräsent.
Mit dem Ehrenzeichen in Gold konnte Kreisbrandmeister Joachim Wagner in dieser Hauptversammlung gleich 8 Kameraden ehren. Seit 40 Jahren verrichten Jürgen Bach, Wolfgang Göhler, Ulrich Hermann, Ernst Ruckser, Manfred Schmieg, Rolf Schübel, Gottfried Seeger sowie Achim Stein ihren Dienst in der Feuerwehr. Hierfür erhielten sie das Feuerwehr-Ehrenzeichen in Gold. Bürgermeister Dieterich und Kommandant Rolf Deeg überreichten als Zeichen des Dankes einen Geschenkkorb.
Auch Alfred Fetzer, Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes Schwäbisch Hall, dankte gleich zu Beginn seines Grußwortes den Feuerwehrkräften für ihren unermüdlichen Einsatz, bei dem Unwetter Anfang Juni, bei dem wieder einmal schwere Schäden angerichtet wurden und sogar Todesopfer unter den Einsatzkräften zu beklagen waren. Er betonte, dass solche Ereignisse in Zukunft, bedingt durch den Klimawandel, häufiger auftreten werden. Er hob hervor, wie unverzichtbar die Feuerwehr und Hilfsorganisationen wie THW und DLRG für die Bewältigung von Schadensereignissen sind. Dabei sei der ehrenamtliche Einsatz der Feuerwehrleute keineswegs selbstverständlich. Es werde viel Freizeit und Engagement investiert, um Menschen zu helfen und Schäden zu minimieren. Fetzer forderte daher die Politik auf, die Feuerwehr mit ausreichender Ausrüstung und finanziellen Mitteln auszustatten und die Leistung der Feuerwehrkräfte angemessen zu würdigen. Besonders betonte er, dass Einsparungen bei den Feuerwehren der falsche Ansatz seien, da die Kosten für externe Dienstleister weit höher wären. Zudem forderte er eine angemessene Anpassung der Ehrenamtsvergütungen und Aufwandsentschädigungen. Die aktuellen Diskussionen auf politischer Ebene hinsichtlich dieser Themen seien unverständlich und es müsse schnell eine Einigung erzielt werden. Abschließend informierte er über zukünftige Veranstaltungen des Kreisfeuerwehrverbands, darunter das Highlight „Erlebnis Feuerwehr“ Ende Mai in der Arena Ilshofen. Er bedankte sich bei allen Feuerwehrleuten und betonte, dass die Verbandsarbeit auf allen politischen Ebenen immer wichtiger wird, um die Interessen der Feuerwehren zu vertreten.
Roland Schmitt, Obmann der Altersabteilungen im Landkreis, informierte die Anwesenden vom Kreisseniorentreffen, welches Ende Juni im Freilandmuseum Wackershofen stattfand. Fast 500 Gäste erlebten einen schönen Tag mit musikalischen Darbietungen von drei Feuerwehrkapellen und wurden vom Team des Feuerwehrmuseums Schwäbisch Hall verpflegt. Der Erlös floss in die Restaurierung einer Drehleiter. Die Opfergelder des Gottesdienstes kamen der Kameradschaftshilfe des Kreisfeuerwehrverbands zugute. Der Obmann der Altersabteilungen unterstrich die Bedeutung des sozialen Miteinanders und des Zusammengehörigkeitsgefühls zwischen den Alterskameraden und den Feuerwehren. Er dankte allen Unterstützern und wünschte den Kameraden, dass sie sicher von ihren Einsätzen zurückkehren. Zudem ermutigte er die Jugendfeuerwehrler, sich für das richtige Hobby entschieden zu haben.
Ihrer Aus- und Fortbildung widmeten sich die Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner in diesem Jahr wieder sehr intensiv. Jede Einsatzabteilung hatte mindestens 12 Übungen abzuhalten, um stets mit der Technik vertraut zu sein. Sämtliche Atemschutzgeräteträger trainierten auf der Atemschutzübungsstrecke in Schwäbisch Hall.
Den Lehrgang „Grundausbildung“ mit integriertem Lehrgang „Sprechfunker“ bestanden 4 Kameraden. Dazu kam ein Lehrgang für Atemschutzgeräteträger, an dem 3 Kameraden teilnahmen. 1 Kamerad absolvierte den Truppführerlehrgang, 4 Kameraden einen Maschinistenlehrgang. Bürgermeister Dieterich konnte Kommandant Rolf Deeg auszeichnen, der an der Landesfeuerwehrschule in Bruchsal einen Lehrgang für Verbandsführer absolvierte. Weiter konnte Bürgermeister Dieterich auch die Kameraden Axel Kastler, der erfolgreich einen Zugführerlehrgang absolvierte, und Sigurd Sinner, der den Kommandantenlehrgang erfolgreich abschloss, auszeichnen. Lukas Schübel bekam für den erfolgreichen Gerätewartlehrgang und Andreas Hemer und Jörg Deeg für den Gruppenführerlehrgang als Dank und Anerkennung ebenfalls ein Weinpräsent von Bürgermeister Dieterich überreicht. Jugendfeuerwehrkamerad Ben Tipos besuchte einen Jugendsprecherlehrgang an der Landesfeuerwehrschule Bruchsal und erhielt einen Gutschein.
8 Feuerwehrmänner wurden zum Oberfeuerwehrmann befördert
Zum Oberfeuerwehrmann ernannt wurden von der Einsatzabteilung Blaufelden Nico Genrich, Philipp Jungbluth, Johannes Krauß, Christoph Markert, Paul Schmieg, Benedikt Schüßler sowie von der Einsatzabteilung Billingsbach Nico Ehrmann und Markus Rothmer.
5 Feuerwehrmänner wurden zum Hauptfeuerwehrmann befördert
Zum Hauptfeuerwehrmann ernannt wurden von der Einsatzabteilung Blaufelden Michael Müller, von der Einsatzabteilung Gammesfeld Michael Engel, sowie Matthias Häcker, Marcel Schürger und Julian Ströbel von der Einsatzabteilung Wiesenbach.
3 Feuerwehrmänner wurden zum Löschmeister befördert
Zum Löschmeister wurden befördert von der Einsatzabteilung Blaufelden Jörg Deeg von der Einsatzabteilung Gammesfeld Andreas Hemer und von der Einsatzabteilung Wiesenbach Lukas Schübel.
1 Feuerwehrmann wurden zum Brandmeister befördert
Zum Brandmeister wurde Axel Kastler von der Einsatzabteilung Blaufelden befördert.
2 Feuerwehrmänner wurden zum Oberbrandmeister befördert
Thorsten Hachtel und Matthias Ruttmann von der Einsatzabteilung Gammesfeld wurden zum Oberbrandmeister befördert.
Teilnehmer des Leistungsabzeichens Bronze
Die Kameraden Jannis Busch, Alexander Gröber, Moritz Gröber, Nico Ehrmann, Sven Jüttner, Thomas Klingert, Janik Kollmar, Markus Rothmer, Nils Rüeck, Thomas Ruckser, Hans-Martin Rutsch, Max Schmieg, Moritz Schübel erreichten im vergangenen Juli in Rosengarten das Leistungsabzeichen in Bronze. Bürgermeister Dieterich und Kommandant Rolf Deeg beglückwünschten alle Kameraden hierzu.
Teilnehmer des Leistungsabzeichens Silber
Von der Einsatzabteilung Blaufelden hat Kamerad Samuel Sinner das Leistungsabzeichen in Silber erworben. Bürgermeister Dieterich und Kommandant Rolf Deeg beglückwünschten Herrn Sinner hierzu.
Verpflichtungen:
Folgende Kameraden wurden 2024 in die aktiven Einsatzabteilungen aufgenommen: In die Einsatzabteilung Billingsbach Timo Horlacher. In die Einsatzabteilung Blaufelden Nico Stein und Thomas Tripps sowie in die Einsatzabteilung Herrentierbach Jakob Kuch.
Am Ende der Versammlung übergab Kommandant Fritsch von der Feuerwehr Langenburg, der Partnerfeuerwehr der Abteilung Blaufelden, eine Ehrenscheibe vom Kameradschaftsabend im April 2024. Diese Scheibe soll künftig als Wanderpokal zwischen beiden Wehren weitergegeben werden und die enge Verbundenheit symbolisieren.